11 Und es geschah danach, dass er in eine Stadt namens Naïn kam; seine Jünger und eine große Volksmenge folgten ihm. 12 Als er in die Nähe des Stadttors kam, siehe, da trug man einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie. 13 Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht! 14 Und er trat heran und berührte die Bahre. Die Träger blieben stehen und er sagte: Jüngling, ich sage dir: Steh auf! 15 Da setzte sich der Tote auf und begann zu sprechen und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück. 16 Alle wurden von Furcht ergriffen; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden: Gott hat sein Volk heimgesucht. 17 Und diese Kunde über ihn verbreitete sich überall in Judäa und im ganzen Gebiet ringsum.
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Ich stelle mir vor, ich stehe am Stadttor von Nain, einer Kleinstadt zwischen Galiläa und Jerusalem. Ich nehme eine Unruhe war, Menschen kommen aus der Stadt und ich sehe eine Frau neben einer Bahre hergehen. Auf der Bahre liegt ihr einziger verstorbener Sohn. Dann sehe ich Jesus auf die Trauernden zukommen. Die Stimmung ändert sich. Jesus nähert sich immer mehr, tritt an die Bahre heran und berührt sie. Leben fährt in den Jungen und er setzt sich auf.
(Reflexionsfrage 1)
Diese Frau, die Mutter des Jungen, leidet. Jesus weicht ihrem Leid nicht aus, er leidet mit; er geht nicht vorüber, sondern ganz nah heran an das Leidvolle – bis er die Bahre berührt. Mit welcher Haltung möchte ich Leid begegnen? Welche Haltung entdecke ich in Jesus, um die ich ihn bitten kann?
(Reflexionsfrage 2)
Jesus weckt den Jungen zum Leben. Darin erkennen die Menschen: «Gott hat sein Volk heimgesucht». Sie erleben ihren Gott als einen Gott, der lebendig macht. Gibt es Situationen, in denen ich Gott ganz besonders um seine belebende Gegenwart bitten möchte?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf das Mitleid Jesu – und seine Zuversicht.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.