46 Unter ihnen kam der Gedanke auf, wer von ihnen der Größte sei. 47 Jesus sah den Gedanken in ihren Herzen. Deshalb nahm er ein Kind, stellte es neben sich 48 und sagte zu ihnen: Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer unter euch allen der Kleinste ist, der ist groß. 49 Da sagte Johannes: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb, und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er nicht mit uns zusammen nachfolgt. 50 Jesus antwortete ihm: Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.
«Christe Lux Mundi» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«All is Well» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Von der Seite her beobachte ich die Jünger, wie sie laut miteinander diskutieren. Sie taxieren sich mit Blicken und vergleichen sich. Die Jünger erinnern mich daran: Wo Menschen zusammen sind, geht es fast immer auch um Macht und Einfluss, um Hierarchien und Hackordnungen.
Indem Jesus ein Kind neben sich stellt, versichert er den Seinen: Echte menschliche Größe wird daran sichtbar, dass man den Kleinen und Schutzbedürftigen seine liebende Aufmerksamkeit schenkt.
Zugleich verdeutlicht Jesus auch, dass die Jünger groß sein können, wenn sie das Kleine und Unfertige bei sich selbst annehmen und dann auch bei andern gelten lassen, was in ihnen noch unfertig, aber schon lebendig ist.
(Reflexionsfrage 1)
Wo bin ich in Rivalitätskämpfe verstrickt? Wo erlebe ich Solidarität mit den Schwächeren und trage zu ihr bei?
(Reflexionsfrage 2)
Ich kann groß sein, wenn ich nicht verachte, was in mir noch unansehnlich ist, und nicht ablehne, was bei mir noch keine fertige Gestalt hat. Wie leicht oder schwer fällt mir ein solcher Umgang mit mir selbst?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, dass zu menschlicher Größe nur wachsen kann, wer sich auf etwas ausrichtet, das nicht wieder er selbst ist.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.