57 Als sie auf dem Weg weiterzogen, sagte ein Mann zu Jesus: Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst. 58 Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. 59 Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst weggehen und meinen Vater begraben![4] 60 Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! 61 Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich Abschied nehmen von denen, die in meinem Hause sind. 62 Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.
«zweioderdrei» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler zweioderdrei
«Taizé Instrumental (T701)» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, wo er sein Leben für die Menschen hingeben wird. Vom Wegesrand aus betrachte ich, was geschieht: Leute wollen mit Jesus mitgehen – ohne zu verstehen, wohin sein Weg führen wird.
Nachfolge Jesu ist uneingeschränkte Schicksalsgemeinschaft mit ihm. Jesu lebt aus großer innerer Freiheit. Aber diese konkretisiert sich auch in Heimatlosigkeit und Ungeborgenheit, in Ablehnung und Scheitern. Jesus nachzufolgen ist nur möglich, wenn man das eigene Leben vertrauensvoll in seine Hände legt.
In den Worten Jesu wird ein Anspruch deutlich, der sonst nur von Gott selbst bekannt ist.
Jesu Weg relativiert selbst die wichtigsten sozialen Bindungen und Verpflichtungen radikal.
(Reflexionsfrage 1)
Aufbrechen auf einen Weg bedeutet auch loslassen und verzichten, um ans Ziel gelangen zu können. Was sollte ich heute loslassen, um mich aufmachen zu können?
(Reflexionsfrage 2)
Als Glaubende sind wir gerufen, einem Leben zu dienen, das nicht mehr unter der Macht des Todes steht. Wo wird dieses Leben heute für mich spürbar? Wo kann ich vielleicht andere heute etwas von diesem Leben spüren lassen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf den Hinweis Jesu, dass nur, wer vorwärtsschaut, gerade Furchen ziehen kann. Es gilt, fest entschlossen auf das Ziel zu blicken, zu dem ich mit Jesus unterwegs bin.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.