1 Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.[1] 2 Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! 3 Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. 4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! 5 Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! 6 Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. 7 Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! 8 Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. 9 Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe! 10 Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft: 11 Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe. 12 Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt.
«Ubi Caritas» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Jesus sendet uns, seine Jünger, zu zweit aus; denn zwei Menschen können einander stützen und ermutigen. Sie können miteinander Freude teilen, Erfahrungen deuten und sich (falls nötig) gegenseitig zurechtweisen.
Die Aufgabe der Verkündigung ist dringlich; denn die Zeit ist begrenzt und die Ernte ist groß. Doch letztlich ist die Ernte Gottes Sache; nur Gott kann sie einbringen.
Unterwegs müssen die Jünger auf alle Absicherungen verzichten, die sie daran hindern, den Menschen Gottes Nähe erfahrbar zu machen. Ihr Vertrauen auf Gottes Führung wird stark herausgefordert.
Zugleich ist der Verzicht der Jünger auf Absicherungen für die Glaubwürdigkeit und Uneigennützigkeit ihrer Sendung unerlässlich.
(Reflexionsfrage 1)
Gemeinsam mit anderen unterwegs zu sein hilft, menschlich und geistlich zu wachsen und den Elan nicht zu verlieren. Wer ist mit mir gemeinsam unterwegs? Wen könnte ich auf seinem oder ihrem Weg begleiten?
(Reflexionsfrage 2)
Die Jünger damals mussten mit Widerstand und Ablehnung rechnen. Wo erfahre ich heute Widerstand und Ablehnung? Und was hilft mir, trotz allem zu dem zu stehen, was mir wichtig ist?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, dass Jesus hinter seinen Jüngern her geht, ihnen den Rücken stärkt und vollendet, was sie begonnen haben. Auf ihn dürfen sie sich verlassen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.