2 Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau aus der Ehe zu entlassen? Damit wollten sie ihn versuchen. 3 Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? 4 Sie sagten: Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. 5 Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. 6 Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen. 7 Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen[1] 8 und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. 9 Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. 10 Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. 11 Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. 12 Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch. 13 Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. 14 Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. 15 Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.
«Her Music for Healing» © mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Margaret Rizza
«Taizé Instrumental 1» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich betrachte Jesu Gesicht, während er zu seinen Gegnern spricht. Jesus wendet sich gegen jede Hartherzigkeit. Alle sollen sich im Reden und Handeln stets von Liebe und Verständnis leiten lassen.
In Jesu Augen kann eine vor Gott eingegangene Ehe eine schon bestehende Zweierbeziehung in eine noch größere Einheit führen; denn zum einen relativieren sich vor Gott menschliche Fehler und überzogene Ideale, was das Zusammenleben erleichtert. Zum anderen bekommt die Liebe zweier Menschen mit Gott (als Liebe schlechthin) einen neuen Angelpunkt, der die Paarbeziehung hält.
Die Hoffnung auf Gott macht die Herzen eines Paares empfänglich – wie die Herzen der Kinder, die Jesus bewusst in die Mitte stellt.
(Reflexionsfrage 1)
In welchen Zusammenhängen muss ich darauf achten, nicht hartherzig und lieblos gegenüber anderen zu werden? Was hilft mir, Menschen verständnisvoll zu begegnen?
(Reflexionsfrage 2)
Scheiden tut weh. Gemeinsame Träume zerplatzen. Was kann dazu beitragen, den Schmerz einer Trennung zu lindern und einen Weg zu neuem Leben zu eröffnen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und mache mir dabei klar: Mit Rechthaberei lässt sich sogar das Gebot Jesu missbrauchen. Dann geht es nämlich nicht mehr um gelingendes Leben, sondern um Besserwisserei. Es kann nicht im Sinne Jesu sein, Menschen aufgrund ihrer zerbrochenen Beziehungen herabzusetzen. Das wäre hartherzig.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.