25 Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27 Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! 29 Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. 32 Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber. 33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!
«Margaret Rizza» © mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Margaret Rizza
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Taizé Instrumental 3» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich betrachte die Augen der Anwesenden. Es gilt, Jesu Worten mit Wachheit und Offenheit zu begegnen. Der Gesetzeslehrer sucht nach Sicherheit und hat Angst vor Veränderung. Zugleich sehnt er sich nach Leben. Jesus lässt den Fragenden die Schriftstellen zitieren, die den Weg zum Leben weisen: die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe. Der Gesetzeslehrer aber will wissen, wie weit die Nächstenliebe gehen muss. Wo liegt ihre Grenze?
Jesus möchte seinem Gegenüber die Möglichkeit geben, sich zu öffnen, ohne sein Gesicht zu verlieren. Deshalb erzählt er eine Geschichte, die den Gesetzeslehrer selbst auf eine Antwort bringt: «Mein Nächster ist immer der, dem ich gerade begegne.»
(Reflexionsfrage 1)
Die Normen ihres Umfelds haben den Priester und den Leviten so geprägt, dass sie unsensibel geworden sind für den Hilfsbedürftigen. In welchen Situationen fällt es mir schwer, mich von Not berühren zu lassen?
(Reflexionsfrage 2)
Der Samariter kann situativ reagieren – zumindest dieses Mal. Er handelt verbindlich. Er nimmt sich nicht aus der Verantwortung. Inwieweit bin ich fähig, zu tun, was hier und jetzt zum Wohle aller Beteiligten notwendig ist?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, wie ich mich nach Leben sehne und wie auch alle anderen um mich herum sich nach Leben sehnen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.