22 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: 24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. 25 Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. 27 Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! 28 Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. 29 Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. 30 Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
(Schauplatz gestalten)
Viele unterschiedliche Menschen sind versammelt an einem großen Tisch. Der Raum ist schlicht, die Tür schmal und verschlossen. Es herrscht eine freudige Stimmung. An der schmalen Tür klopft es plötzlich. Ich höre Menschen, die mit lauter Stimme darum bitten, dass ihnen geöffnet wird. Der Gastgeber öffnet die Tür. Die Personen vor der Tür kennt er nicht. Obwohl sie meinen, dass sie ihm bereits öfters begegnet sind. Eine kurze Unterhaltung bei halboffener Tür wird immer hitziger bis der Hausherr die Menschen barsch abweist: Weg von mir.
Welche Stimmung nehme ich wahr in dieser Szene? Welche Perspektive nehme ich selbst ein? Wo bin ich überrascht von dem, was beschrieben wird?
(Reflexionsfrage 1)
Ein Mensch fragt Jesus besorgt, ob nur wenige gerettet werden können. Kenne ich diese Sorge? Bemühe ich mich in der Nähe Jesu zu bleiben?
(Reflexionsfrage 2)
Jesus spricht von der engen Tür, in die nur wenige es schaffen einzutreten. Bin ich vertraut mit den mühsamen und schwierigen Aspekten des christlichen Lebens und der Nachfolge? Wo weiche ich vielleicht aus oder lasse einen Schritt weg, aus Bequemlichkeit oder Sorge?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf das Bild des Reiches Gottes, in dem Menschen aus allen Richtungen beisammensitzen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.