28 Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? 29 Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. 30 Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. 31 Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. 32 Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm 33 und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. 34 Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
«Laudate omnes gentes» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Eine lebendige Szene steigt vor meinem inneren Auge auf: zwischen staubigen Wegen und den steinernen Wänden Jerusalems, sammeln sich diverse Personen. In der Mitte der Ansammlung sehe ich Jesus und einen Schriftgelehrten, der aus Neugier und echtem Interesse heraus die Frage nach dem größten Gebot stellt. Ich kann mir vorstellen, wie die Atmosphäre erfüllt ist von gespannter Stille, während alle Anwesenden neugierig lauschen, wie Jesus mit ruhiger, klarer Stimme über die Bedeutung von Liebe zu Gott und zum Nächsten spricht. Die ehrliche Neugier und Offenheit des Schriftgelehrten, kombiniert mit der Authentizität und Autorität Jesu, erschafft einen Moment tiefgreifender Erkenntnis und Verbindung.
(Reflexionsfrage 1)
In welchen Momenten meines Lebens suche ich aufrichtig nach Wahrheit und Weisheit, und wie offen bin ich für die Antworten, die mir begegnen könnten?
(Reflexionsfrage 2)
Was bedeutet die Liebe zu Gott in meinem eigenen Leben? Wie zeigt sich diese Liebe in meinen täglichen Handlungen und Entscheidungen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Wertschätzung, die Jesus und der Schriftgelehrte einander entgegenbringen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.