1 Jesus sprach zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. 2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein. 3 Da überlegte der Verwalter: Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht und zu betteln schäme ich mich. 4 Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. 5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem anderen, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib fünfzig![1] 7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig! 8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.
«Laudamus Te» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich lasse in mir das Bild eines geschäftigen Marktplatzes auftauchen. Umgeben von Händlern und Reisenden, erzählt Jesus das Gleichnis vom unehrlichen Verwalter zu einer Gruppe von Männern und Frauen, die sich eng um ihn scharen.
Die sonnendurchflutete Luft ist mit dem Duft von frischem Brot und wohlriechenden Gewürzen angefüllt. Während Jesus die Parabel entfaltet, hängen die Zuhörenden an Jesu Lippen, verwirrt und fasziniert zugleich von der Idee, dass Klugheit in der Welt, wenn sie rechtschaffend genutzt wird, einen tieferen, spirituellen Wert haben kann.
(Reflexionsfrage 1)
In welchen Momenten meines Lebens musste ich Weitblick und Klugheit einsetzen, und wie kann ich sicherstellen, dass meine Entscheidungen nicht nur mir, sondern auch anderen zugutekommen?
Wie gehe ich mit den Ressourcen um, die mir anvertraut wurden?
(Reflexionsfrage 2)
Auf welche Weise kann ich meine Kompetenzen und mein Verständnis für weltliche Angelegenheiten verbessern, um in meinem Umfeld einen positiven Unterschied zu machen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Ambivalenz des Schuldenerlasses
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.