Beziehung
1. Einleitung: Der Philosoph Martin Buber sagt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“.
Das Leben in Beziehungen gehört zur Grunderfahrung des Menschen. Sogar, wenn wir uns zurückziehen, leben wir in Beziehungen, denn auch der Rückzug setzt Beziehungen voraus. Dieses Examen lädt dazu ein, unsere Beziehungen zu reflektieren. Das meint Jesus, wenn er sagt: „Werdet wie die Kinder, denn ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 18,3). Denn als Kinder lernen wir vor allem, wie wir fruchtbare und gute Beziehungen leben können.
2. Ich atme ein paar Mal tief ein und aus und versuche, die Gedanken, die mir gerade noch durch den Kopf gehen, loszulassen. Ich konzentriere mich auf meinen Atem und bitte Gott, mir seine Gegenwart zu zeigen. Ich versuche, seine Gegenwart zu spüren und in ihr zu bleiben.
3. Ich verbringe einen Moment in Dankbarkeit für ein oder zwei besondere Momente, die Gott mir heute geschenkt hat.
4. Wenn ich auf diesen Tag zurückblicke, bitte ich Gott, mir eine Person zu zeigen, die mir heute sehr am Herzen lag. Ich versuche, diese Person in meiner Vorstellung lebendig werden zu lassen. Ich höre ihre Stimme, ich nehme ihre Gestik wahr…
5. Ich frage Gott, warum mir gerade diese Person in den Sinn kommt. Ich spreche mit ihm über diese Beziehung.
6. Ich bitte Gott, mir das intensivste Gefühl zu zeigen, das in mir ist, wenn ich über meine Beziehung zu dieser Person nachdenke.
7. Ich bitte Gott, mir einen Überblick über diese Beziehung zu verschaffen. Dabei geht es nicht um eine detaillierte Analyse, sondern um eine kontemplative Betrachtung, die es mir ermöglicht, diese Beziehung in ihrer Komplexität zu sehen. Was bedeutet diese Beziehung für mich? Bringt sie mich näher zu Gott oder entfernt sie mich von Gott?
Welcher Teil dieser Beziehung ist der schwierigste? Welche hat mir am meisten Spaß gemacht? Ich spreche mit Gott über all diese Dinge und höre auf ihn.
8. Ich bitte Gott, mir meine Gefühle und Wünsche für die Zukunft dieser Beziehung zu zeigen. Was sind meine größten Ängste in dieser Beziehung? Was sind meine größten Sehnsüchte? Wenn ich etwas Besonderes möchte, bitte ich Gott darum.
9. Ich kehre in die Gegenwart zurück. Haben sich mein Blick oder meine Gefühle geändert, was die Probleme des heutigen Tages angeht? Was sollte ich morgen für oder mit dieser Person tun? Ich bitte Gott um seinen Rat.
10. Gibt es etwas, das ich Gott sagen möchte?
11. Ich beende das Gebet mit einer Verbeugung, einem Kreuzzeichen oder dem Vaterunser.