33 Da ging Pilatus wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? 34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt? 35 Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? 36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier. 37 Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.
«Laudate omnes gentes» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich stelle mir den Schauplatz vor: Das Prätorium, den Amtssitz des Pilatus. Ich stehe in einer weiten Marmorhalle, Herrschaftssymbole schmücken den Raum. Menschen in edlen Gewändern gehen umher, ihre Schritte hallen. Soldaten bewachen das Geschehen. Dieser Ort drückt Macht aus, die Macht des römischen Staates, zu ordnen und zu richten. Jesus steht inmitten dieses Ortes. Er verkörpert eine ganz andere Macht. So anders, dass er diesem Ort Rede und Antwort steht und dabei ganz unabhängig bleibt, ganz souverän.
(Reflexionsfrage 1)
Es geht um Macht. Pilatus möchte einschätzen, ob und wieviel Macht dieser Jesus hat. Jesus bejaht:
Ich bin mächtig, nur ganz anders als du denkst. Was bedeutet es für mich, dass Jesus mächtig ist?
Was löst es in mir aus, dass er sich selbst als König bezeichnet?
(Reflexionsfrage 2)
Durch seine Haltung mehr als durch seine Worte macht Jesus Pilatus klar: Du hast keine Macht über mich.
Welche Mächte wirken gerade in meinem Leben, denen gegenüber ich mir diese Freiheit wünsche? Wem oder was gegenüber möchte ich - mit Jesus an meiner Seite - sagen: Du hast keine Macht über mich.
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Standfestigkeit Jesu in seiner Sendung und in seiner Gewissheit, dass diese Sendung nicht von dieser Welt ist.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.