26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. 30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?[2] 35 Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
«Christe Lux Mundi» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
« Méditation – Les plus belles mélodies classiques» © Lizenz Envato Elements
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(Schauplatz)
Ich stelle mir Rom vor, Zentrum der Macht, wo in einem Marmorpalast der Kaiser residiert.
Von dort aus wandert mein Blick an die Peripherie des Reiches. Er durchstreift die Provinzen, in denen waffenstarrendes Militär der römischen Ordnung Geltung verschafft.
Schließlich schaue ich auf eine kleine, abgelegene Ortschaft in Galiläa. In einem einfachen Haus aus Holz und Lehm lebt und arbeitet eine junge Frau – Maria.
Ich lausche der Botschaft des Engels und mache mir klar: Ich befinde mich im Zentrum von Gottes Heilshandeln. Gerade hier und gerade mit Maria beginnt etwas Neues, was die ganze Welt verwandeln und noch fortwirken wird, wenn das römische Reich schon längst untergegangen ist.
(Reflexionsfrage 1)
Die Verkündigungsszene zeigt: Gerade Unscheinbares ist oft viel bedeutsamer, als ich für möglich halte. Wie könnte dies meinen Blick auf mein heutiges Tun und Erleben ändern?
(Reflexionsfrage 2)
Ich stelle mir vor, der Engel spräche mich so an wie Maria: «Du bist ein begnadeter Mensch. Gott ist mit dir.» Wie würde ich reagieren? Mit Überraschung? Mit Freude? Mit Widerstand?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Worte «Ewigkeit» und «ohne Ende»: Was auch immer gerade in der Welt abgeht, Gott wird den längeren Atem behalten.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.