Lk 2, 36-40
36 Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 40 Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.
6. Ubi caritas
von Taizé
gespielt von Taizé
«Laudate omnes gentes» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
Reflexion
(Schauplatz)
Umgeben von der andächtigen Stille des Tempels, spüre ich die Geschichte und das Gewicht jahrhundertealter Gebete, die durch diese heiligen Hallen schwingen, während mein Herz sich öffnet. Die Begegnung mit der Prophetin Hanna, deren Augen das Licht eines langen Lebens voller Warten und Hoffnung widerspiegeln. Mit ihrer ganzen Präsenz vermittelt sie mir eine Botschaft von Geduld und Glauben.
(Reflexionsfrage 1)
Wie verhalte ich mich in Zeiten des Wartens und der scheinbaren Stille in meinem Leben, und kann ich die verborgenen Zeichen der Vorbereitung und des Wachstums erkennen?
(Reflexionsfrage 2)
Wer sind die "Hannas" in meinem Leben, die älteren Weisen, deren Erfahrungen und Glauben Licht in meine eigenen Lebenswege bringen, und wie öffne ich mein Herz, um ihre Weisheit zu empfangen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Freude von Hanna.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
