22 Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er, [Jesus von Nazareth], ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Herrschers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. 23 Da rief [Jesus] sie zu sich und belehrte sie in Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? 24 Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. 25 Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. 26 Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und gespalten ist, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. 27 Es kann aber auch keiner in das Haus des Starken eindringen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuerst den Starken fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. 28 Amen, ich sage euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; 29 wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. 30 Sie hatten nämlich gesagt: Er hat einen unreinen Geist. *
«Laudate omnes gentes» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich male mir vor meinem inneren Auge die Landschaft Galiläas aus: sanfte Hügel, weite Ebenen. Eine kleine Ansammlung von Häusern nehme ich wahr. Jesus ist dort. Allein, weil er seine Jünger ausgesandt hat. Die Menschen drängen sich um ihn. Sein Ruf verbreitet sich inzwischen schon in ganz Israel – die Leute erzählen sich von dem, was Wundersames in Jesu Gegenwart passiert ist. So ließen auch die Kritiker nicht lange auf sich warten: Die Schriftgelehrten kommen aus der Hauptstadt Jerusalem herab und verbreiten üble Gerüchte über Jesus. Ich nehme ihre verbitterte Körperhaltung und missmutigen Blicke wahr. Doch Jesus stellt sich ihnen, geht auf sie zu und sucht das Gespräch. Mit ernstem Blick, aber offenen Armen tritt er vor sie hin und zeigt ihre falsche Logik in Gleichnissen auf.
(Reflexionsfrage 1)
Offensichtlich tut Jesus etwas Gutes: in seiner Gegenwart verlieren die Dämonen dieser Welt ihre Macht. Doch dies ruft direkt die von sich selbst überzeugten Machthaber auf den Plan, die alles beim Alten belassen wollen. Alles unter ihrer Kontrolle. Bei welchen Gelegenheiten fehlt mir der wertschätzende Blick auf das Gute, das um mich herum durch andere geschieht?
(Reflexionsfrage 2)
Ein schlechter Gedanke ist schnell gesponnen. Ein scharfes Wort zerreißt das Miteinander. Was ist meine schärfste Verfluchung, die anderen gegenüber denke oder ausspreche? Wie kann es mir gelingen, dieses Muster zu unterbrechen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf, wie Jesus mit seinen Widersachern ringt.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.