1 Zu [jener] Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. 2 Und [Jesus] antwortete ihnen: “Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? 3 Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt.
4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? 5 Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt.”
6 Und [Jesus] erzählte [den Leuten] dieses Gleichnis:
"Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. 7 Da sagte er zu seinem Winzer: ‘Siehe, jetzt komme ich schon **drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?’
8 Der Winzer erwiderte: ‘Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. 9 Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!’
«Mane nobiscum» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Taizé Instrumental 3» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich stelle mir das Land Jesu vor meinem inneren Auge vor: die sanften Hügel und grünen Wiesen um den See Genezareth – die schroffe und zerklüfte Gebirgslandschaft um das Tote Meer hin gen Jerusalem. Die warme, teils scharfe Luft zieht an mir vorbei. Am Eingang einer Ortschaft, im Schatten einiger großer Bäume ist eine größere Menschenmenge zusammengekommen. Frauen und Kinder, die etwas am Rand stehen, und viele Männer, die zusammen mit den Jüngern bei Jesus stehen. Er sitzt auf einem größeren Stein. --- Schon lange sind sie miteinander im Gespräch: Immer eine neue Frage stellen sie Jesus. Jedes Mal verschärft sich der Ton. --- Irgendwann platzt Jesus der Kragen, weil sie ihm mit einer süffisanten Frage eine Falle stellen wollten. --- Die Leute sind überrascht vom schneidenden Ton in Jesu Stimme, durch den sofort Ruhe eingekehrt. --- Doch sie merken auch, wie beim Gleichnis Jesu Worte wieder weicher, werbender und wohlwollender werden. Ihre Ohren öffnen sich leichter und ihre Herzen gehen auf.
(Reflexionsfrage 1)
Wo projiziere ich meine Glaubensfragen vergleichend auf andere und versuche mich so vor einer Entscheidung zu drücken?
(Reflexionsfrage 2)
Wie fühlt sich der Boden meines Lebens an? Was oder wen brauche ich, damit er aufgelockert werde?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf das Gleichnis, wie ich mich als Feigenbaum darin wiederfinde.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.