17 Jesus aber entgegnete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt und auch ich wirke. 18 Darum suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichmachte. 19 Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. 20 Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, sodass ihr staunen werdet. 21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. 22 Auch richtet der Vater niemanden, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 24 Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. 25 Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. 26 Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. 27 Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. 28 Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören 29 und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, werden zum Gericht auferstehen. 30 Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
In bin mitten in ein Streitgespräch hineingenommen. Jesus streitet mit frommen Landsleuten. Der Konflikt ist groß und heftig! Es geht nicht um belanglose Meinungsverschiedenheiten, die Vorwürfe wiegen schwer: Jesus breche den Sabbat und noch ärgerlicher, er spiele sich wie ein Gott auf! Der Vorwurf der Gotteslästerung steht im Raum und darauf stand die Todesstrafe.
Jesus weiß, in welche Gefahr er sich begibt, wenn er sich wiederholt als Sohn Gottes bezeichnet, der die innersten Gedanken, den Ratschluss Gottes kennt und von Gott höchstpersönlich das Richteramt über Lebende und Tote erhalten hat!
Ich kann mir die helle Aufregung der frommen Landsleute Jesu vorstellen. Aber mein Blick ist auf Jesus gerichtet. Er spricht ruhig von seinem Vater. Er erzählt von einer beneidenswerten, harmonischen Einheit mit Gott. Er redet ebenso ruhig von der großen Verantwortung, die auf seinen Schultern ruht, denn die Vollmacht, über Leben und Tod zu entscheiden, ist groß, auch wenn er um den Rückhalt bei seinem Vater weiß.
Ich sehe einen Menschen, der zu sich und seinem Auftrag steht, der sich so geborgen weiß in Gott, dass ihn die Aufregung um ihn herum, nicht berührt.
(Reflexionsfrage 1)
Ich sehe einen ruhigen Jesus vor mir und blende die Aufregung um ihn herum aus. Ich schalte gleichsam die Gegner Jesu auf “stumm” und lasse die Worte Jesu in mir nachklingen: “Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben.”
(Reflexionsfrage 2)
Geborgenheit in Gott, kenne ich das Gefühl, in Gott geborgen zu sein? Wann war ich mit Gott eins? Ich lasse die Erinnerungen kommen … oder ich bitte Gott, diese Erfahrung machen zu dürfen, mit ihm ein, in ihm geborgen sein zu dürfen.
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf … das Wort Vater, das Jesus so kostbar ist.