Darauf nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. 2 Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm einen purpurroten Mantel um. 3 Sie traten an ihn heran und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Gesicht. 4 Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keine Schuld an ihm finde. 5 Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: Seht, der Mensch! 6 Als die Hohepriester und die Diener ihn sahen, schrien sie: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! Pilatus sagte zu ihnen: Nehmt ihr ihn und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm. 7 Die Juden entgegneten ihm: Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich zum Sohn Gottes gemacht hat. 8 Als Pilatus das hörte, fürchtete er sich noch mehr. 9 Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort.
«ILLUMINARE - GREGORIAN CHANTS» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
«Salt of the Sound» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Salt of the Sound
«Salt of the Sound» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Salt of the Sound
(Schauplatz gestalten)
Auf dem Weg zur Kreuzigung begegnet Jesus vielen Menschen. Vor meinem inneren Auge lasse ich die gehörte Szene lebendig werden und achte auf die Gefühle, die sich in meinem Inneren melden. Da ist Jesus, gezeichnet durch die Geißel, mit einer Krone aus Dornen gekrönt und in einem purpurroten Mantel gekleidet. Um ihn herum stehen die Soldaten, die ihn schlagen und verhöhnen. Pilatus, der Jesus in diesem Aufzug der Menge vorführt, die nur ruft: “Kreuzige ihn!” Die Rufe hallen nach, auch als Pilatus feststellt, dass er keine Schuld findet. Mitten in der Szene steht Jesus. Er schweigt. Welchen Gesichtsausdruck nehme ich bei ihm wahr? Wie verhält er sich in mitten dieser Szene, der Verhöhnung und Anklage?
(Reflexionsfrage 1)
Seht, der Mensch!, ruft Pilatus als er Jesus der Menge vorstellt. Seht der Mensch – verhöhnt und geschlagen. An welche Menschen erinnere ich mich, wenn mir dieser Mensch vor Augen geführt wird?
(Reflexionsfrage 2)
Jesus geht seinen Leidensweg bis zum Ende – für uns Mensch, für die Welt, für mich. Ich verweile bei diesem Geheimnis.
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf Jesus, der seiner Botschaft treu bleibt.