Jesus sprach zu der Menschenmenge und sagt: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. 23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe! 25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. 26 Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
«Mane nobiscum» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé Instrumental 1» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich stehe in der Menge, die Jesu Predigt lauscht. Neben mir tuscheln zwei Jünger miteinander:
«Die Schriftgelehrten achten darauf, alle Gebote sorgfältig einzuhalten, und nun soll meine Gerechtigkeit noch größer sein als ihre?! Wie soll ich das denn schaffen?»
«Indem du tust, worauf es wirklich ankommt. Die Schriftgelehrten beachten zwar viele kleine Gebote genau, aber das Wichtigste lassen sie außer Acht.»
«Und das wäre?»
«Eine Liebe zu Gott, die dich fähig macht, auch deine Nächsten zu lieben.»
«Wie liebe ich meine Nächsten?»
«Zum Beispiel, indem du deinen Zorn im Zaum hältst und deine Zunge hütest. Und indem du – wo nötig – um Verzeihung bittest und nach Möglichkeiten der Versöhnung suchst.»
(Reflexionsfrage 1)
In welchen Situationen spüre ich Wut oder Zorn? Wo sind diese Gefühle angemessen? Wo können sie zu destruktivem Verhalten führen?
(Reflexionsfrage 2)
Gibt es eine Person, die von mir zu Recht eine Entschuldigung erwartet und der es mehr inneren Frieden brächte, wenn ich sie um Verzeihung bäte?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, wie Jesus selbst das verkörpert, was er von anderen erwartet.