23 Jesus stieg in das Boot und seine Jünger folgten ihm nach. 24 Und siehe, es erhob sich auf dem See ein gewaltiger Sturm, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. 25 Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: “Herr, rette uns, wir gehen zugrunde!” 26 Er sagte zu ihnen: “Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen?” Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein. 27 Die Menschen aber staunten und sagten: “Was für einer ist dieser, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?”
«Mane nobiscum» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Aus der Dunkelheit meiner inneren Augen hebt sich eine grünblaue Wasserfläche ab. Über mir ist der Himmel bedeckt mit Wolken. Ich nehme den See Genezareth wahr und sehe das Ufer vor mir. Es taucht ein Boot mit einigen Männern in langem Gewand auf. Es ist Jesus mit seinen Jüngern. Jesus selbst liegt abseits und schläft. --- Ich steige in das Boot hinein und halte mich am Bootsrand fest. Aus dem Nichts drückt ein starker Wind gegen meinen Rücken, der mit jedem meiner Atemzüge stärker wird und zunimmt. Das Boot verliert seine ruhige Lage und schaukelt immer bedrohlicher hin und her. Das Wasser ist aufgewühlt und die Schaumkronen sehen gefährlich aus. --- Die Jünger ergreift tiefe Panik. Sie kennen Stürme, aber nicht solche. Sie blicken zu Jesus, der weiterhin seelenruhig schläft. Sie wecken ihn. Jesus schaut sie verwundert an, als ob er gar nicht mitten im Sturm und auf einem schwankenden Boot sei. Gegen den pfeifenden Wind verstehen sie nur ein Wort von Jesus: “Kleingläubige!” Er stellt sich breitbeinig in die Mitte des Bootes und erhebt die Hände gegen den Sturm. --- Sofort beruhigen sich die Wellen und dann der Wind. Das Boot liegt wieder ruhig auf dem Wasser. Alles ist still.
(Reflexionsfrage 1)
Wenn ich auf «stürmische Momente» meines Lebens zurückschaue: Wie «groß» war da mein Glaube in Gottes Hilfe?
(Reflexionsfrage 2)
Hatte ich Momente in meinem Leben, in denen ich den schlafenden Jesus nicht wecken konnte?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf den Klang des Wortes «Kleingläubige».
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.