[In jenen Tagen nach den großen Ereignissen in Jerusalem war] 24 Thomas, der Didymus [- Zwilling -] genannt wurde, einer der Zwölf, nicht bei [den anderen Jüngern], als [der auferstandene] Jesus kam. 25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: „Wir haben den Herrn gesehen.“ Er entgegnete ihnen: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.“
26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: „Friede sei mit euch!“ 27 Dann sagte er zu Thomas: „Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ 28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: „Mein Herr und mein Gott!“ 29 Jesus sagte zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Ich schließe meine Augen. Ich nehme den Platz, an dem ich gerade bin, bewusst wahr. Ich achte auf meine Hände. Ich richte meine Aufmerksamkeit ganz auf meine Handinnenflächen. Vielleicht entsteht ein leichtes Kribbeln oder sie werden sogar etwas warm. Die Energie jedes Atemzugs lasse ich in meine Hände strömen. --- In der Dunkelheit meines inneren Auges taucht ein Raum auf. Nur mühsam erkenne ich die umfassenden Wände. Doch ich merke, dass ich nicht allein bin. Ich bin ganz da. Mir gegenüber tritt ein Mann hervor. Er hat ein helles, ja leuchtendes Gewand an. Seine Gesichtszüge kann ich deshalb nur schemenhaft erkennen. Sein Blick ist offen und einladend. --- Nun erst werde ich des Mannes neben mir gewahr. Auch er trägt ein langes Gewand. Er sitzt neben mir. Er hat seine Hände wie zwei Schalen vor sich auf seinen Oberschenkeln liegend und die Augen geschlossen. «Friede sei mit euch». Erst jetzt hebt der Mann neben mir seinen Kopf, öffnet sein Auge und schaut Jesus direkt an: Es ist Thomas, der dem Auferstandenen nun direkt begegnet. Wie fühlt er sich wohl dabei?
(Reflexionsfrage 1)
Habe ich schon von Menschen gehört, die Jesus begegnet sind? Glaube ich ihnen? Bin ich skeptisch?
(Reflexionsfrage 2)
Hätte ich meine Hand und meine Finger ausgestreckt, um zu glauben?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf den Wechsel zwischen Thomas’ Abwehr und seinem Glaubensbekenntnis.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.