9 Als Jesus [in jenen Tagen] weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: „Folge mir nach!“ Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach.
10 Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: „Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?“ 12 [Jesus] hörte es und sagte: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. 13 Geht und lernt, was es heißt: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!“ Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
«Officium Divinum» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Margaret Rizza (Instrumental)» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
(Schauplatz gestalten)
Ich schließe meine Augen. Ich nehme eine stickige Luft wahr, die es schwer macht zu atmen. Ich sehe vor meinem inneren Auge einen schummrigen Raum. An einem Tisch sitzen drei Männer, die sich über die Münzen beugen, sie abzählen und auf verschiedene Stapel verteilen. Eine traurige und müde Stimmung liegt in der Luft. --- Da öffnet sich die Tür. Der Lichtstrahl, der sich weitenden Öffnung zerschneidet die Dunkelheit des Raumes und die frische Luft nimmt die lähmende Schwere hinweg.
Ein Mann in einem langen Gewand und mit einem Tuch über dem Kopf, tritt einen Schritt weit in den Raum hinein. --- Er richtet seinen Blick auf die Männer und streckt seinen rechten Arm aus:
«Folge mir nach!». Matthäus verspürt einen inneren Ruck. Er steht auf, lässt alles stehen und liegen und geht Jesus hinterher. --- Ich stelle mir Matthäus an der Seite Jesu vor. Wie sind seine Körperhaltung, sein Blick und seine Stimme? Eine tiefe Freude erfüllt ihn wohl, denn er lädt Jesus und seine Begleiter zum Essen bei sich ein.
(Reflexionsfrage 1)
Habe ich schon einmal den göttlichen oder menschlichen Ruf zur Nachfolge gehört? Wie habe ich reagiert?
(Reflexionsfrage 2)
Wie bin ich in meinem Alltag barmherzig?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Energie und die Wandlung, die bei Matthäus durch das Wort Jesu geschieht.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.