25 Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? 26 Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? 27 Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. 28 Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! 29 Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? 30 Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. 31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. 32 Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber. 33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, 34 ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. 35 Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. 36 Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? 37 Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!
«Harpa Dei» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
«All is Well» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, es spielt in einer kargen, öden Landschaft.
Der Weg von Jerusalem nach Jericho verläuft durch eine felsige Schlucht, ein ausgetrocknetes Flussbett. Ein schmaler Pfad, der wenig Ausweich- oder Fluchtmöglichkeiten lässt. Wenn es die Entgegenkommenden nicht gut mit einem meinen, ist man schutzlos ausgeliefert.
Die Angst sitzt einem im Nacken, man möchte möglichst schnell diese unwirtliche, gefährliche Landschaft hinter sich lassen. Der Fluchtreflex der beiden Männer, die an dem Schwerverletzten vorübergehen, mag Erklärungen finden, doch unterlassene Hilfeleistung wiegt schwer! Wie gut, dass einer den Mut fasst und hilft! Ein Mann aus Samaria, keine Gegend mit gutem Ruf, doch er ist selbstlos, furchtlos, hilfsbereit.
(Reflexionsfrage 1)
Wer ist mein Nächster?, will der Gesetzeslehrer von Jesus wissen. Jesus gibt der Frage eine neue Wendung, er fragt: Wem darf ich zum Nächsten werden? Es ist auch die Frage an mich: Wem darf ich zum Nächsten werden? Welche Menschen fallen mir ein?
(Reflexionsfrage 2)
Der Samariter ist äußerst großzügig: Er leistet erste Hilfe, er übernimmt den Krankentransport, er bezahlt für die Herberge. - Großzügigkeit, eine schöne, eine berührende Tugend! Wo ist sie mir begegnet, wo habe ich zuletzt Großzügigkeit erfahren, geschenkt bekommen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf das barmherzige Verhalten des Mannes aus Samaria, weil Jesus ihn uns allen zum Vorbild gibt.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.