1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.[1] 2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 13 Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. 14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. 15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. 16 Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.[2] 17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
In meiner Vorstellung finde ich mich in einem blühenden Garten wieder, umgeben von warmem Gras und duftenden Bäumen. Ich höre Blätter rauschen und Vögel singen. Neben mir, an ein Steingrab gelehnt, steht eine Frau. Sie hält ihre Hände an den kalten Stein, ihre Augen sind geschlossen, leise glitzern Tränen auf ihrem Gesicht. Sie versucht zu begreifen, sie kann es nicht fassen, sie beginnt langsam den Tod ihres Freundes zu akzeptieren.
(Reflexionsfrage 1)
Jesus spricht Maria an. Doch sie erkennt ihn nicht. In ihrer Trauer sieht sie den Tröster nicht. Welche Traurigkeit, Wut oder Angst vernebelt mir gerade den Blick – den Blick für das Gute, Schöne und Wahre in der Welt?
(Reflexionsfrage 2)
Jesus tröstet Maria. Er spricht sie an und sieht ihre Tränen, er nennt sie beim Namen und zeigt ihr den nächsten Schritt. Wo brauche ich gerade diesen Trost, diese Ermutigung?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf Jesus als Tröster der Menschen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.