In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und sagte: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Denn ihr selbst geht nicht hinein und lasst die nicht hinein, die hineingehen wollen. 15 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr selbst. 16 Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, gilt es nicht, wenn er aber beim Gold des Tempels schwört, gilt es. 17 Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? 18 Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, gilt es nicht, wenn er aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, gilt es. 19 Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? 20 Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. 21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.
«Harpa Dei» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
«Undefended Heart» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Zusammen mit anderen sitze ich Jesus zu Füßen und höre ihm zu. Seine Gestik und Mimik sind eindrücklich.
Ich stelle mir konkret vor, über was für Menschen Jesus redet: Er spricht von Leuten, die sich hinter Vorschriften verstecken. Die unter religiösem Vorwand Macht über andere ausüben. Die durch Moralisieren von den eigenen menschlichen Schwächen ablenken. Die das Religionsgesetz so auslegen, dass es zu einer großen Last wird. Die sich für besser halten als andere.
Dann stelle ich mir vor, welche Art von Menschen Jesus aus uns machen möchte: Wir sollen einander auf Augenhöhe begegnen. Miteinander aufrichtig umgehen und solidarisch sein. Uns nicht von falschen Autoritäten abhängig machen.
(Reflexionsfrage 1)
Jesus wendet sich gegen einen religiösen Fanatismus, der intolerant, unduldsam und rechthaberisch ist. Wie kann ich heute meinen Glauben engagiert und mit Überzeugung leben, ohne in ein solches Extrem zu verfallen?
(Reflexionsfrage 2)
Jesus deckt auf, wie Menschen den Sinn des Religiösen verfälschen, indem sie sich an kleinliche Vorschriften halten. Wie ist mein persönlicher Umgang mit religiösen Regeln?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, zu welchem Verhalten Jesus seine Jüngerinnen und Jünger damals und uns heute bewegen will.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.