In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und seinen Jüngern und sagte: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie getünchte Gräber, die von außen schön aussehen, innen aber voll sind von Knochen der Toten und aller Unreinheit. 28 So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr voll Heuchelei und Gesetzlosigkeit. 29 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten 30 und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Blut der Propheten schuldig geworden. 31 Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. 32 Macht nur das Maß eurer Väter voll!
«Christe Lux Mundi» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Taizé Instrumental 1» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich sehe Jesus vor mir, wie er zu der Menge spricht. Ich achte auf seine Körperhaltung und die Gestik seiner Hände.
In seiner Rede geht es erneut um den Zwiespalt zwischen Innen und Außen. Hinter der äußeren Fassade von Reinheit liegen im Innern des Herzens Gesetzlosigkeit und Heuchelei. Hier dient die Frömmigkeit nicht dem Leben, sondern der Zerstörung derer, die anders denken und handeln.
Jesus weist auf eine Gefahr hin: Wir möchten uns zwar von den negativen Taten unserer Väter distanzieren, merken aber nicht, dass wir ihnen in vielem ähnlicher sind als gedacht. Diejenigen, die ganz anders sein möchten als ihre Väter, leben oft unbewusst die Seiten aus, die sie bei ihren Vätern ablehnen.
(Reflexionsfrage 1)
Jesus spricht eine Warnung aus. Solange gewarnt wird, ist Korrektur möglich. Es gibt noch Chancen! Welche Möglichkeit will ich heute nutzen, um mehr die Person zu werden, die ich eigentlich sein will?
(Reflexionsfrage 2)
Laut Jesus müssen wir heute sensibel damit umgehen, wem aus der Vergangenheit wir Denkmäler bauen, wen wir als Vorbild hinstellen. – Wen nehme ich mir zum Vorbild? An wen halte ich die Erinnerung hoch?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, dass Jesus uns zur kritischen Distanz gegenüber der Vergangenheit aufruft.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.