17 Herodes hatte Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte. 18 Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, die Frau deines Bruders zur Frau zu haben. 19 Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte es aber nicht durchsetzen, 20 denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Wenn er ihm zuhörte, geriet er in große Verlegenheit und doch hörte er ihm gern zu. 21 Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein. 22 Da kam die Tochter der Herodias und tanzte und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu dem Mädchen sagte: Verlange von mir, was du willst; ich werde es dir geben. 23 Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre. 24 Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich verlangen? Herodias antwortete: Den Kopf Johannes des Täufers. 25 Da lief das Mädchen zum König hinein und verlangte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf Johannes des Täufers bringen lässt. 26 Da wurde der König sehr traurig, aber wegen der Eide und der Gäste wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. 27 Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes. 28 Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. 29 Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
«Harpa Dei» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Ich bewege mich zwischen Herodes’ Festsaal, Herodias’ Gemächern und dem Gefängnis Johannes’ des Täufers hin und her. Ich betrachte, was die Personen tun, und höre zu, wie sie reden. Dabei achte ich auf Details, wie den Tonfall oder die Gesten.
Herodes wirkt machtvoll, als ließe er sich von niemandem etwas sagen, aber insgeheim hat er Angst davor, was seine Gäste über ihn denken könnten. So ordnet er schließlich etwas an, was er eigentlich gar nicht will.
Herodias bleibt im Hintergrund verborgen, aber zieht von dort aus die Fäden.
Etwas Schönes wie ein Tanz führt am Ende zu einem hässlichen Verbrechen.
Johannes der Täufer wird hingerichtet, aber seine Botschaft überdauert die Zeiten.
(Reflexionsfrage 1)
Was bringt Herodes dazu, dem Mädchen ein solches Versprechen zu machen? In welchen Situationen lasse ich mich zu Worten und Taten hinreißen, die ich hinterher bereue? Was treibt mich dahin?
(Reflexionsfrage 2)
Johannes spricht mutig die Wahrheit aus, obwohl er einen hohen Preis dafür zahlen muss. Wo bin ich heute aufgefordert, Klartext zu reden?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders darauf, wie das Glaubenszeugnis des Täufers schon etwas vom Martyrium Jesu am Kreuz erahnen lässt.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.