Jesus sprach zu den Seinen und sagt: Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! 28 Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! 29 Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! 30 Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! 31 Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen! 32 Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. 33 Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. 34 Und wenn ihr denen Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. 35 Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurückerhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! 37 Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! 38 Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.
«Josma Rodrigues» © mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Josma Rodrigues
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
(Schauplatz gestalten)
Du stehst inmitten der Menschenmenge auf der Ebene, und spürst, wie sich die Atmosphäre verändert – einige Gesichter werden nachdenklich, andere zeigen Widerstand. In der Menge erkennst du jüdische Zöllner, die den Blicken ihrer Landsleute ausweichen, und einfache Bauern, die an ihre Nachbarschaftsstreitigkeiten denken. Die warme Luft scheint zu vibrieren von der Spannung zwischen dem, was Jesus fordert, und dem, was die Menschen für unmöglich halten – doch seine Stimme trägt eine Autorität in sich, die tiefer geht als alle menschliche Logik.
(Reflexionsfrage 1)
Welche Beispiele gewaltfreien Widerstands aus der jüngeren Geschichte finde ich persönlich überzeugend? Welche Anregungen für mein Leben kann ich aus ihnen gewinnen?
(Reflexionsfrage 2)
In welchen Situationen konnte ich schon einmal geben, ohne etwas zurückzuerwarten"?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Worte “denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Böse”.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.