In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? 40 Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. 41 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
«Christe Lux Mundi» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Dmitry Krasnoukhov» © Mit freundlicher Genehmigung Mit freundlicher Genehmigung
«Dmitry Krasnoukhov» © Mit freundlicher Genehmigung Mit freundlicher Genehmigung
(Schauplatz gestalten)
Stelle dir vor wie du an einem warmen, sonnigen Tag unter einem knorrigen Feigenbaum stehst, der seine beschattenden Äste über der Menge ausspannt, die Jesus umringt. Jesus spricht in Gleichnissen, die wie eine sanfte Brise durch die Menge wehen und dabei tiefere Wahrheiten enthüllen – über blinde Führer, die ihre Anhänger in die Irre führen, und über Menschen, die in den Augen der anderen Splitter sehen, aber die Balken in ihren eigenen Augen übersehen. Die Sonne beginnt, unterzugehen, und wirft ein goldenes Licht über die Szene, während die Zuhörer in sich gehen und über ihre eigene Art nachdenken, die Welt und sich selbst zu sehen.
(Reflexionsfrage 1)
Wann habe ich zuletzt andere für Fehler kritisiert oder zu korrigieren versucht, während ich ähnliche oder größere Schwächen in meinem eigenen Leben übersehen oder entschuldigt habe?
(Reflexionsfrage 2)
Was sind die "Holzbalken" in meinen Augen – die Überzeugungen, Einstellungen oder Handlungen, die mich daran hindern, anderen mit Verständnis zu begegnen?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Reihenfolge: Jesus verbietet nicht, dem Bruder zu helfen, sondern betont die richtige Ordnung – erst kommt die ehrliche Selbsterkenntnis, dann erst sind wir wirklich fähig, anderen heilsam zu begegnen.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.