1 Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: 2 In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. 3 In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! 4 Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; 5 weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. 6 Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! 7 Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? 8 Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?
«Margaret Rizza, Complete Chants, Vol. 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Margaret Rizza
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
«Sancta Camisia» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Hans Christian
(Schauplatz gestalten)
Ein repräsentatives Gebäude erscheint vor meinem inneren Auge. Mithilfe meiner Fantasie entsteht ein beeindruckender Saal aus Marmor. Von der prächtigen Holztüre bis zum herausgehobenen Richterstuhl an der gegenüberliegenden Seites des Saales, hat sich eine Menschenschlange gebildet. Ganz unterschiedliche Menschen kommen mit ihren Anliegen, Streitigkeiten und Problemen zum Richter, um Recht zu bekommen. Die Stimmung ist nervös, aufgeheizt und angespannt. Unter den wartenden ist auch eine Witwe, die Tag für Tag zum Gerichtsgebäude geht, sich in die Schlange der Wartenden einreiht und auf Unterstützung hofft. Als der Richter die Witwe entdeckt ist er genervt, aber auch besorgt. Wird sie ihm wieder eine Szene machen?
(Reflexionsfrage 1)
Tag für Tag macht die Witwe sich auf, um ihr Anliegen vorzubringen. Wie geduldig und hartnäckig bin ich mit Gott – und er mit mir?
(Reflexionsfrage 2)
Der Richter nimmt die Anliegen entgegen, die Witwe und die anderen Menschen bitten um Hilfe. Welche Perspektive ist mir die angenehmere? Fällt es mir schwer, Gott um etwas zu bitten?
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die langsame Veränderung des Richters.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.