





«Resurrexit» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Taizé instrumental 2» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
Anlässlich eines internationalen Friedenstreffen im Oktober 2025 sagte Papst Leo zu Vertretern verschiedener Religionen:
“Konflikte gibt es überall, wo Leben ist, aber es ist nicht der Krieg, der dabei hilft, mit ihnen umzugehen oder sie zu lösen. Der Frieden ist ein ständiger Weg der Versöhnung. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie hierhergekommen sind, um für den Frieden zu beten und der Welt zu zeigen, wie entscheidend das Gebet ist. Das menschliche Herz muss sich nämlich für den Frieden bereitmachen, und in der Meditation öffnet es sich, im Gebet tritt es aus sich heraus: in sich selbst einzukehren, um aus sich selbst herauszutreten. Das bezeugen wir und wir bieten den Menschen unserer Zeit die unermesslichen Schätze weit zurückreichender spiritueller Traditionen an.
Die Welt dürstet nach Frieden: Sie benötigt eine echte und gefestigte Epoche der Versöhnung, die dem Machtmissbrauch, der Zurschaustellung von Stärke und der Gleichgültigkeit hinsichtlich des Rechts ein Ende setzt. Es ist genug mit den Kriegen, mit ihren leidvollen Häufungen von Toten, Zerstörungen und Vertriebenen! Gemeinsam bekunden wir heute nicht bloß unseren festen Willen zum Frieden, sondern auch das Bewusstsein, dass das Gebet eine große Kraft der Versöhnung ist. Wer nicht betet, missbraucht die Religion, sogar um zu töten. Das Gebet ist eine Regung des Geistes, ein Sich-Öffnen des Herzens. Es handelt sich nicht um laute Worte, nicht um zur Schau gestelltes Verhalten, nicht um religiöse Slogans, die gegen die Geschöpfe Gottes verwendet werden. Wir glauben daran, dass das Gebet die Geschichte der Völker verändert. Mögen die Orte des Gebets zu Zelten der Begegnung, Heiligtümern der Versöhnung, Oasen des Friedens werden. […]
Mit der Kraft des Gebets, mit zum Himmel erhobenen Händen und mit gegenüber anderen offenen Händen müssen wir dafür sorgen, dass diese vom Krieg und von der Überheblichkeit der Stärke geprägte Epoche der Geschichte bald zu Ende geht und eine neue Geschichte beginnt. Wir können nicht akzeptieren, dass diese Epoche weiter andauert, dass sie die Denkweise der Völker prägt, dass wir uns an den Krieg als normalen Begleiter der Menschheitsgeschichte gewöhnen. Es ist genug! Dies ist der Schrei der Armen und der Schrei der Erde. Es ist genug! Herr, erhöre unser Rufen! […]
Dies ist der Appell, den wir als Religionsführer von ganzem Herzen an die Regierenden richten. Wir geben dem Friedenswunsch der Völker Ausdruck. Wir machen uns zur Stimme derer, die nicht gehört werden und keine Stimme haben. Wir müssen den Frieden wagen!
Und falls die Welt für diesen Appell taub sein sollte, sind wir sicher, dass Gott unser Gebet und die Klagen so vieler Leidender erhören wird. Denn Gott will eine Welt ohne Krieg. Er wird uns von diesem Übel befreien!”
Einige Fragen zu den Haltungen im Alltag
Papst Leo ruft uns zum Gebet für die Christinnen und Christen in Kriegs- und Krisengebieten. Wir sind aufgerufen, für den Frieden zu arbeiten. Welche kleinen Gesten des Friedens und der Versöhnung begegnen mir im Alltag? Bin ich bereit, diese Gesten wahrzunehmen und wertzuschätzen? Bleibe ich – trotz aller Krisen und Kriege, trotz Gewalt und Angst – offen für die Hoffnung? Was hilft mir, die Hoffnung am Leben zu halten und anderen Menschen Hoffnung zu schenken?
Im Dezember beten wir mit Papst Leo, dass die Christen, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten leben, besonders im Nahen Osten, Saat des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein vermögen.
Ich nehme mir einen Augenblick, um Gott die Menschen, die unter Krieg und Gewalt leiden, anzuvertrauen. Welche Menschen kenne ich, die unter Krieg leiden, vor Krieg geflohen sind oder als Christen in Kriegs- und Krisengebieten leben? Ich erinnere mich an ihre Gesichter, vielleicht auch ihre Namen. Ich bete um Hoffnung.
Verweis auf Click To Pray
Um auch im Alltag in der Verbindung zu Gott zu bleiben und das Gebetsanliegen des Papstes wachzuhalten, kann mir die App Click To Pray eine Hilfe sein.
Zum Abschluss meines Gebetes bete ich das Gebet des Monats.
Gebet des Monats
Gott des Friedens,
der du durch das Blut deines Sohnes
die Welt mit dir versöhnt hast,
heute beten wir für die Christen,
die inmitten von Kriegen und Gewalt leben.
Auch wenn sie von Leid umgeben sind, mögen sie
nie aufhören, die sanfte Güte deiner Gegenwart
und die Gebete ihrer Brüder und Schwestern im Glauben zu spüren.
Denn nur durch dich und gestärkt durch geschwisterliche Bande
können sie zu Samen der Versöhnung werden,
Hoffnung wecken im Kleinen wie im Großen,
fähig zu vergeben und voranzugehen,
Gräben zu überbrücken
und mit Barmherzigkeit Gerechtigkeit zu suchen.
Herr Jesus, der du diejenigen selig genannt hast,
die sich für den Frieden einsetzen,
mach uns zu deinen Werkzeugen des Friedens
auch dort, wo Harmonie unmöglich scheint.
Heiliger Geist,
Quelle der Hoffnung in den dunkelsten Zeiten,
erhalte den Glauben der Leidenden und stärke ihre Hoffnung.
Lass uns nicht gleichgültig werden
und lass uns Einheit stiften, wie Jesus.
Amen.