«Salt of the Sound» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Salt of the Sound
Für die neuen Märtyrer, Zeugen Christi
Wir beten, dass diejenigen, die in verschiedenen Teilen der Welt ihr Leben für das Evangelium riskieren, die Kirche mit ihrem Mut und ihrer missionarischen Begeisterung anstecken.
Bei einem Wortgottesdienst mit der Gemeinschaft Sant’Egidio zum Gedenken an die “Neuen Märtyrer” des 20. Und 21- Jahrhunderts predigte Papst Franziskus im Jahr 2017 folgendes:
_“[Die Märtyrer] hatten die Gnade, Jesus bis zuletzt zu bekennen, bis zum Tod. Sie leiden, sie schenken Leben, und wir empfangen den Segen Gottes durch ihr Zeugnis. Es gibt auch sehr viele verborgene Märtyrer, jene Männer und jene Frauen, die der sanften Macht der Liebe, der Stimme des Heiligen Geistes treu sind, die sich im alltäglichen Leben bemühen, den Brüdern und Schwestern zu helfen und Gott vorbehaltlos zu lieben. […]
Man kann sich frage: ‘Was braucht die Kirche heutzutage?’ Sie braucht Märtyrer, Zeugen, das heißt Heilige des Alltags. Denn die Kirche wird von den Heiligen vorangebracht. Von den Heiligen: ohne sie kann die Kirche nicht vorankommen. Die Kirche braucht die Heiligen des Alltags, Heilige des alltäglichen Lebens, die es konsequent leben. Aber sie braucht auch jene, die den Mut haben, die Gnade anzunehmen, Zeugen bis zuletzt zu sein, bis zum Tod. Sie alle sind das lebendige Blut der Kirche. Sie sind die Zeugen, die die Kirche voranbringen, jene, die bezeugen, dass Jesus auferstanden ist, dass Jesus lebt und die dies mit einem konsequenten Leben und der ihnen als Gabe geschenkten Kraft des Heiligen Geistes bezeugen.
Ich möchte heute noch eine weitere Ikone hinzufügen. Eine Frau. Ich kenne ihren Namen nicht. Aber sie blickt vom Himmel her auf uns. Ich war in Lesbos, begrüßte die Flüchtlinge und traf auf einen etwa 30-jährigen Mann mit drei Kindern. Er hat mich angesehen und zu mir gesagt: »Vater, ich bin Muslim. Meine Frau war Christin. Die Terroristen sind in unser Land gekommen, sie haben uns gemustert, uns nach unserer Religion gefragt und sie haben gesehen, dass sie ein Kreuz trägt. Sie haben ihr gesagt, sie soll es auf die Erde werfen. Sie hat es nicht getan und sie haben ihr vor meinen Augen die Kehle durchgeschnitten. Wir haben uns so sehr geliebt!« Das ist die Ikone, die ich heute als Geschenk mitbringe. […] Und dieser Mann hegte keinen Groll: Er als Muslim hatte dieses Kreuz des Schmerzes, das er ohne Groll trug. Er nahm Zuflucht in der Liebe seiner Frau, die mit dem Martyrium begnadet worden war.
Dieser Glaubenszeugen zu gedenken […] ist ein großes Geschenk. […] Das lebendige Erbe der Märtyrer schenkt uns heute Frieden und Einheit. Sie lehren uns, dass man mit der Kraft der Liebe, mit der Sanftmut, gegen Anmaßung, Gewalt, Krieg kämpfen und mit Geduld den Frieden verwirklichen kann. Und daher können wir beten: O Herr, mach uns zu würdigen Zeugen des Evangeliums und deiner Liebe. Gieße deine Barmherzigkeit über die Menschheit aus. Erneure deine Kirche, behüte die verfolgten Christen, gewähre der ganzen Welt bald den Frieden.”
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