«Josma Rodrigues» © mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin Josma Rodrigues
«Taizé Instrumental 1» © mit freundlicher Genehmigung der Künstler Taizé
«Salt of the Sound» © Convivium records Mit freundlicher Genehmigung
Folge 3
Zwei Schritte habe ich bereits gesetzt auf dem Herzensweg. Der Liebe, die am Anfang steht, und meiner inneren Unruhe habe ich meine Aufmerksamkeit gerichtet. Mein Blick weitet sich im dritten Schritt, mit dem ich den ersten Abschnitt auf dem Herzensweg abschließe.
Schritt 3: Die gebrochene Welt entdecken
Ich schließe einen Augenblick lang meine Augen, nehme meinen Körper wahr, den Kontakt den ich zum Boden, vielleicht auch zur Sitzfläche habe. Ich werde ruhig und achte auf mein Herz. Wie bin ich jetzt da? Was bewegt sich in mir?
Ich öffne mein Herz, öffne meinen Geist für die Gegenwart Jesu. Sein Herz ist offen für mich. Es schlägt aus Liebe zu mir. Er bildet mein Herz nach dem Bild seines Herzens.
Die Herausforderungen, vor denen die Welt steht, sind zahlreich: Krieg, Terror und Gewalt. Klimakrise, Fremdenhass und religiöser Fundamentalismus. Armut, Wirtschaftskrise und Missbrauch. Ein flüchtiger Blick in die Nachrichten reicht aus, um die Aufzählung weiterzuführen. Oft genug reicht schon ein Blick in das persönliche Umfeld, um die Gebrochenheit der Welt wahrzunehmen.
Ebenso wie die Herausforderungen und die schmerzhaften Realitäten in unserer Welt können wir die Schönheit der Schöpfung und die Errungenschaften der Menschheit durch die Geschichte hindurch betrachten. „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut“ (Gen 1,31).
Die Welt ist geprägt von Gegensätzen, sie ist schmerzhaft verwundet. Gewalt und Selbstsucht ersticken Liebe und Leben. Die Schwachen und die Verletzlichen kommen unter die Räder der Mächtigen. Es gibt zu viel Einsamkeit und Trauer. Angesichts dieser Realität gibt es oft keine Hoffnung, sondern Ernüchterung. Aber in dem Schrei nach Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung können wir die Stimme des Vaters hören, der uns zur Umkehr ruft. Fernab von der Aufmerksamkeit der Kameras gibt es Menschen, die wie ein Licht in der Dunkelheit leuchten. Menschen, die oft geräuschlos Hoffnung verbreiten durch ihre Großzügigkeit und ihre Hilfsbereitschaft. Wir alle kennen solche Menschen. Sicher bin auch ich immer wieder selbst für andere so ein Mensch der Hoffnung.
Gott verwandelt die Welt und wir dürfen Teil davon sein. Die Liebe, die sich in Jesus Christus offenbart, ist zerbrechlich, aber stärker als der Tod. Darin liegt eine neue Zukunft für die Menschheit – mitten in einer gebrochenen Welt.
Drei Reflexionsfrage helfen mir, den dritten Schritten auf mein eigenes Leben hin zu vertiefen. Zu jeder Frage kann ich mir ein paar Notizen machen.
- Welche Wunden gibt es in meinem Leben, die der Heilung bedürfen? Wo haben andere mich verletzt durch ihr Verhalten, ihre Worte oder ihre Gleichgültigkeit?
- Wo lebe ich selbst nicht so, wie ich es mir wünschen würde und wie es für andere Menschen ein Segen wäre?
- Welche Menschen schenken mir Licht und Hoffnung?
Gebet
Gott, unser Schöpfer,
die Gegensätze in der Welt klagen uns an:
Reichtum und Not,
Hunger und Überfluss,
Sorglosigkeit und Leid stehen gegeneinander.
Hilf du uns allen,
dass wir aufhören, die Gegensätze zu verschärfen,
und anfangen, einander mit Geschwisterlichkeit zu begegnen.