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Am 19. Mai richtete sich Papst Leo in einer Ansprache an die Vertreter anderer Kirchen, kirchlicher Gemeinschaften und anderer Religionen und sagte:
Eines der starken Themen des Pontifikats von Papst Franziskus war die universale Geschwisterlichkeit. In dieser Hinsicht hat der Heilige Geist ihn wirklich „gedrängt“, die Öffnungen und Initiativen, die bereits von früheren Päpsten, insbesondere seit Johannes XXIII., unternommen worden sind, mit großen Schritten voranzubringen. Der Papst der Enzyklika Fratelli tutti hat sowohl den ökumenischen Weg als auch den interreligiösen Dialog gefördert, vor allem durch die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen, und zwar so, dass der menschliche Charakter der Begegnung immer hervortat, ohne die kirchlichen Bindungen zu relativieren. Möge Gott uns helfen, sein Zeugnis zu beherzigen!
[…Auch mir war] das Streben nach Einheit stets ein wichtiges Anliegen, wie der Wahlspruch bezeugt, den ich für meinen bischöflichen Dienst gewählt habe: In Illo uno unum, ein Ausdruck des heiligen Augustinus von Hippo, der uns daran erinnert, dass auch wir, obwohl wir viele sind, »in jenem einen – also Christus – eins sind«. In der Tat verwirklicht sich unsere Gemeinschaft in dem Maße, in dem wir in Jesus, dem Herrn, zusammenfinden. Je treuer und gehorsamer wir ihm gegenüber sind, desto mehr sind wir untereinander vereint. Deshalb sind wir als Christen alle aufgerufen, gemeinsam zu beten und zu arbeiten, um dieses Ziel, das das Werk des Heiligen Geistes ist und bleibt, Schritt für Schritt zu erreichen.
Unser gemeinsamer Weg kann und muss auch in einem weiten Sinne verstanden werden, der alle einbezieht, im Sinne der Geschwisterlichkeit aller Menschen, die ich zuvor angesprochen habe. Heute ist Zeit für den Dialog und den Bau von Brücken.”
Einige Fragen zu den Haltungen im Alltag
“Heute ist Zeit für den Dialog und den Bau von Brücken” – Wie kann ich ein friedliches Zusammenleben in meinem Umfeld fördern?
Ein Schritt aufeinander zu beginnt im Abbauen von Vorurteilen und Ängsten. Wo kann ich diesen Schritt setzen und in einer Begegnung vertrauen entwickeln statt ängstlich zu sein?
Um Dialog und Zusammenarbeit zu fördern ist es wichtig, Unterschiede wertzuschätzen. Wie gelingt es mir, Unterschiede nicht abzuwerten, sondern sie als Bereicherung zu sehen?
Im August beten wir mit Papst Leo für das wechselseitige Zusammenleben. Mit welchen Menschen lebe ich im Alltag zusammen? Ich stelle mir die Gesichter und Namen vor Augen, vor allem auch derjenigen, mit denen mir das Zusammenleben eher schwerfällt. Ich vertraue sie und unsere Gesellschaft Gott, dem Vater aller Menschen, an.
Gebet des Monats
Jesus Christus, Herr von Zeit und Raum, treuer Freund, Wegbegleiter, Eckstein, Anfang und Ende unseres Lebens…
Wir sind deine Freunde, die deiner Zärtlichkeit bedürfen; wir haben die Sicherheit, den Frieden und die geschwisterliche Harmonie unter uns verloren.
Wir leiden darunter, zu glauben, nur als Einzelkinder auf der Welt zu sein.
Wir sind zu Gefangenen der Mauern geworden, die wir errichtet haben. Noch einmal bitten wir dich, sende deinen Geist, um in uns den Gemeinsinn zu erneuern, den Funken, der noch einmal das Licht entzünden kann, um die Nacht der Konflikte zu beenden. Gib uns Mut, damit wir der Logik des Konflikts das Zeichen der Geschwisterlichkeit entgegensetzen können.
Vater, der Friede braucht die Geschwisterlichkeit und die Geschwisterlichkeit braucht die Begegnung. Deshalb bitten wir dich heute um die Gnade, in einer Welt, die Mauern baut, Brücken zu bauen, über die Grenzen von Bindungen hinauszugehen, die nur das Gleiche anerkennen, und uns für eine Welt von Geschwistern zu öffnen, die gleich an Würde sind und einen gemeinsamen Weg gehen.
Amen.