39 Er sprach aber auch in Gleichnissen zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? 40 Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. 41 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? 42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
«Soul's Desire» © Choir of St Sepulchre's London Choir of St Sepulchre's London
(Schauplatz)
Jesus spricht in Gleichnissen zu den Menschen. Es geht um das Blind-Sein und um das Sehen können. «Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen?» - Wenn ich mir dies ausmale: ein Blinder führt einen anderen Blinden. Wie können sie erkennen, wo der richtige Weg verläuft? Wie bemerken sie, wenn sie auf ein Hindernis zulaufen – oder eine Grube, in die sie hineinstürzen können?
Ich stelle mir einen Moment meinen Arbeitsalltag vor, wenn ich blind wäre. Wie empfinde ich dieses «nicht-sehen-können»?
(Reflexionsfrage 1)
Wenn bei anderen Menschen etwas nicht stimmt, so fällt uns dies schnell auf. Aber bei uns selbst? Bei anderen sticht uns etwas ins Auge, ja, es regt uns richtig auf, die Art und Weise, wie sich jemand verhält.
Kenne ich meine eigenen «blinden Flecken»? Möchte ich Jesus vielleicht darum bitten, mir einen ehrlichen Blick auf mich selbst zu schenken?
(Reflexionsfrage 2)
Meine eigenen Schattenseiten darf ich bei Jesus ans Licht kommen lassen. Bei ihm kann ich ehrlich sein.
«Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist» (Lk 6,36)
(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und achte besonders auf die Einladung, von Jesus lernen zu dürfen:
40 Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.
So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.
Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.