Reflexion

(Schauplatz)
Ich stehe im Haus, an der Wand gelehnt, und betrachte vom Rand aus, was sich abspielt. In der Mitte sehe ich Jesus und zu seinen Füßen Maria. Sie sind der Ruhepunkt der Szene. Um die beiden herum wirbelt Marta und dreht sich im Kreis in ihrem sorgenvollen Wirken.
Ich mache mir bewusst, dass ich beide Möglichkeiten in mir trage: Maria UND Marta, aktive Bewegung und ruhige Betrachtung. Beides ist wichtig. Ohne Bewegung wird die Ruhe zu lebloser Erstarrung. Ohne Ruhe wird die Bewegung zu einem sorgenvollen Aktionismus, der unfruchtbar bleibt und die Offenheit für Jesus schmälert.

(Reflexionsfrage 1)
Was ereignet sich zwischen Jesus und Maria? Wie kann ich meinen Geist bei Jesus ruhen lassen, wie Maria es tut? Wie kann ich – nach dem Vorbild Marias – Jesu Worte in mich hineintrinken?

(Reflexionsfrage 2)
Was hilft, mir Zeit zu gönnen, um mich niederzusetzen und Jesus zuzuhören, damit ich sein Wort nicht übergehe? Wie erinnere ich mich daran, dass im Gebet eigentlich nicht ich handle, sondern Jesus der Gastgeber ist, der mich bewirtet und alles für mich bereithält?

(Vorbereitung zweites Hören)
Ich höre die Lesung ein zweites Mal und behalte dabei eine Empfehlung im Hinterkopf, die Ignatius von Loyola zugeschrieben wird: «Wende im Handeln alle Mühe so an, als ob du nichts, Gott allein alles tun werde». Ich soll mich um alle Dinge so kümmern, dass ich dabei nicht vergesse, dass letztlich Gott es ist, der für mich sorgt.

Meine Gedanken und Gefühle mache ich zu einem Gebet und vertraue Gott an, was mich bewegt.

So bitten wir Gott um seinen Segen für das Kommende.

Es segne und begleite uns Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.