Gebetsanliegen November

Verbunden mit dem Weltweiten Gebetsnetzwerk des Papstes und allen Menschen, die einfach beten, beginne ich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Im November bittet der Heilige Vater besonders um unser Gebet für alle, die ein Kind verloren haben.
Wir beten, dass Eltern, die um ein verstorbenes Kind trauern, in der Gemeinschaft Unterstützung und vom tröstenden Geist inneren Frieden finden.

Auszug aus einer Ansprache des Papstes
Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 17. Juni 2015 sprach Papst Franziskus in seiner Katechese über die Trauer in der Familie:

“Die eigenen Kinder zu überleben ist für Eltern etwas besonders Schmerzvolles, das der elementaren Natur der Beziehungen widerspricht, die der Familie ihren Sinn geben. Der Verlust eines Sohnes oder einer Tochter ist so, als würde die Zeit stehenbleiben: Ein Abgrund tut sich auf, der die Vergangenheit und auch die Zukunft verschlingt. Wenn der Tod das eigene Kind im Kindes- oder Jugendalter hinwegrafft, so ist dies ein Schlag für die Verheißungen und für die Gaben und Opfer, die aus Liebe froh dem Leben dargebracht wurden, das wir zur Welt gebracht haben. Oft kommen in die Messe in »Santa Marta« Eltern mit dem Foto eines Sohnes, einer Tochter – ein Kind, ein Junge, ein Mädchen – und sagen zu mir: »Er ist von uns gegangen; sie ist von uns gegangen.« Und ihr Blick ist so schmerzerfüllt. Der Tod berührt uns, und wenn es sich um das eigene Kind handelt, berührt er uns zutiefst. Die ganze Familie ist wie gelähmt, verstummt. Und etwas Ähnliches erleidet auch das Kind, das durch den Verlust eines Elternteils oder beider Eltern allein bleibt.
Der Tod in der Familie ist gleichsam ein schwarzes Loch im Leben der Familien, für das wir keine Erklärung finden. Und manchmal gibt man sogar Gott die Schuld. Wie viele Menschen – ich verstehe sie – sind wütend auf Gott, schimpfen: »Warum hast du mir den Sohn, die Tochter genommen? Gott gibt es gar nicht, Gott existiert nicht! Warum hat er das getan?« Das haben wir oft gehört. Diese Wut ist jedoch etwas, das mitten aus dem großen Schmerz kommt. Der Verlust eines Sohnes oder einer Tochter, des Vaters oder der Mutter ist ein großer Schmerz.
(…) Im Gottesvolk, mit der Gnade seines in Jesus geschenkten Mitgefühls, zeigen viele Familien durch ihr Handeln, dass der Tod nicht das letzte Wort hat: Das ist ein wirklicher Akt des Glaubens. Immer wenn die Familie in der – wenngleich schrecklichen – Trauer die Kraft findet, den Glauben und die Liebe zu bewahren, die uns mit jenen vereinen, die wir lieben, dann hindert sie den Tod schon jetzt daran, sich alles zu nehmen.
Der Finsternis des Todes muss mit einem intensiveren Einsatz für die Liebe begegnet werden. »Herr, mach meine Finsternis hell«, lautet die Anrufung im Abendgebet. In diesem Glauben können wir einander trösten, im Wissen, dass der Herr den Tod ein für allemal überwunden hat. Unsere Angehörigen sind nicht in der Finsternis des Nichts verschwunden:
Die Hoffnung versichert uns, dass sie in den guten und starken Händen Gottes sind. Die Liebe ist stärker als der Tod. Daher besteht der Weg darin, die Liebe wachsen zu lassen, sie zu festigen. Und die Liebe wird uns behüten bis zu dem Tag, an dem jede Träne abgewischt wird: »Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal« (*Offb *21,4). Wenn wir uns von diesem Glauben stützen lassen, dann kann die Erfahrung der Trauer eine stärkere Solidarität der familiären Bindungen bewirken, eine neue Öffnung für den Schmerz der anderen Familien, eine neue Brüderlichkeit mit den Familien, die in der Hoffnung geboren und neu geboren werden. In der Hoffnung geboren und neu geboren werden, das schenkt uns der Glaube.
Wir können aus dem einfachen und starken Zeugnis vieler Familien schöpfen, die im äußerst harten Übergang des Todes auch den sicheren Übergang des gekreuzigten und auferstandenen Herrn erkannt haben, mit seiner unwiderruflichen Verheißung der Auferstehung der Toten. Was die Liebe Gottes wirkt, ist stärker als das, was der Tod tut.****


Einige Fragen zu den Haltungen im Alltag


Jesus tröstet die Menschen, die in seiner Umgebung trauern. Er weint um seinen Freund Lazarus, der gestorben ist. Auch ich darf Trauer und Tränen zulassen, doch kann ich es? Wo habe ich selbst Trost erlebt? Gelingt es mir, selbst Trost für andere zu sein?
Schenkt mir mein Glauben an die Auferstehung Hoffnung, die ich mit anderen teilen kann? Bin ich bereit, trauernden Menschen Nähe zu zeigen, sie zu begleiten und mit ihnen zu beten?


Im November beten wir besonders für alle, die die ein Kind verloren haben. Ich denke an die Menschen und Familien in meiner Umgebung, die trauern. Vielleicht habe ich selbst einen solchen Verlust erlebt. Ich lasse die Gesichter und Namen der Menschen, an die ich in dieser Gebetszeit besonders denke, vor meinem geistigen Auge aufsteigen und vertraue sie Gott an.

Wir beten, dass Eltern, die um ein verstorbenes Kind trauern, in der Gemeinschaft Unterstützung und vom tröstenden Geist inneren Frieden finden.

Um auch im Alltag in der Verbindung zu Gott zu bleiben und das Gebetsanliegen des Papstes wachzuhalten, kann mir die App Click To Pray eine Hilfe sein.
Zum Abschluss meines Gebetes bete ich das Gebet des Monats.

Gebet des Monats
Maria,
du bist die Mutter von allen,
nimm in dein Herz die Menschen auf, die den Schmerz über den Tod eines Kindes durchleiden.
Du kennst den Schmerz des Verlustes an Karfreitag
und das Gefühl der Abwesenheit und des Schweigens an Karsamstag.
Es gibt keine Worte, um die Leere zu füllen,
es ist ein Abschied, der immer warten wird auf die Auferstehung am Sonntag der Herrlichkeit.
Wir glauben an diesen Tag, so wie Marta an ihn geglaubt hat,
und wir warten auf das endgültige Wiedersehen.
Aber in der Zwischenzeit, bitten wir für diejenigen, die diesen Schmerz erleiden,
um den Geist des Trostes,
der fähig ist, Leben zu geben, wo der Tod ist,
und diejenigen, die gefallen sind, auf den Weg zurückzubringen.
Gib uns die Gnade, Gemeinschaften zu sein, die die Eltern aufnehmen und unterstützen,
die ein Kind verloren haben und lebendige Zeugen des ewigen Lebens, das sie erfahren werden, zu sein.
Amen.